Großmeister Heinrich Jansen 10. Dan Jiu-Jitsu

Heinrich Jansen wurde 1910 in Moers am Niederrhein geboren.

Die ersten Jiu-Jitsu-Techniken eignete er sich im Alter von 16 Jahren im Selbststudium an.  Hierfür bezog er die Fernlehrbriefe des deutschen Jiu-Jitsu-Pioniers Erich Rahns aus Berlin.

Heinrich Jansen ließ keine Möglichkeit zum Jiu-Jitsu-Training aus, nicht einmal während der Wehrmachtszeit und der Gefangenschaft.
Sein Vetter begeisterte ihn schließlich für Judo und so besuchte er regelmäßig die Budoschule Budokan in Düsseldorf. Dort lernte er Hans-Gert Niederstein (1928-1985, 10. Dan Jiu-Jitsu) und Paul Belous (1923-2009, 10. Dan Jiu-Jitsu, Internationale Assoziation für asiatische Kampfkünste) kennen.
Im Herbst 1970 gründete er in Düsseldorf den Jiu-Jitsu-Club Miyamoto Musashi e.V.
Mit Hans-Gert Niederstein baute er zu Beginn der siebziger Jahre den Deutschen Jiu-Jitsu-Bund e.V. und die Korporation Internationaler Danträger e.V. auf, wirkte dort als 1. Vorsitzender.
 
Über die Jahre entwickelte sich zwischen Jansen und Niederstein eine tiefe Freundschaft.
Hans Gerd Niederstein bildete Heinrich Jansen aus und graduierte ihn bis zum 8. Dan Jiu-Jitsu.
In dieser Zeit kam er auch mit Robert Tobler, 10. Dan Jiu-Jitsu, aus der Schweiz in Kontakt, der ihn ebenfalls graduierte.
Nach dem Tode seines Freundes und Großmeisters Hans-Gert Niederstein im Jahre 1985 wurde Heinrich Jansen noch von zahlreichen Verbänden bzw. Großmeistern graduiert und geehrt.
Paul Belous  graduierte ihn zum 9. Dan Jiu-Jitsu.
Ditmar Gdanietz, Nachfolger Erich Rahns, 10. Dan Jiu-Jitsu und Cheftrainer im Deutschen Jiu-Jitsu-Ring, der 2008 im Alter von 64 Jahren verstarb, verlieh ihm 1989 den 10. Dan Jiu-Jitsu, der auf nationaler und internationaler Ebene Anerkennung fand, wie z.B. von Idokan Europa International (Wien) durch den Präsidenten, Hans Schöllauf (10. Dan Jiu-Jitsu) und Baron Hubert Klinger von Klingersdorff (10. Dan Jiu-Jitsu).
In einem Grußwort bezeichnete Ditmar Gdanietz Heinrich Jansen als wahren Großmeister, dessen natürliche, aufrechte und bescheidene Art ihn an seinen Altmeister, Erich Rahn, erinnere.
In verschiedenen Budo-Weltverbänden organisiert, wurden ihm viele Ehrungen zuteil. Er erhielt u.a. den Titel eines Shihan, die Erich Rahn-Plakette und die Hans Gert Niederstein-Medaille. Außerdem wurde er in den Orden der Samurai aufgenommen sowie in den Futschijama Ritterorden, der von Prof. Julius Fleck, Australien, gestiftet wurde.
1996 wurde er in das World Head of Family Sokeship Council aufgenommen, ein weltweites Gremium angesehenster Großmeister,
Heinrich Jansen, der bis zu seinem Tod im Jahr 1998 Hunderte Schüler und zahlreiche Danträger ausbildete, wurde vielen Schülern und Sportfreunden zum väterlichen Freund und Vorbild.
Er lebte die Budoetikette und seine positive Grundeinstellung zum Sport vor, vertrat seine Auffassungen gradlinig und immer zum Wohle der Sache. Er war ein ehrbarer und charismatischer Mann, der sich nie verbiegen ließ.

Heinrich Jansen verstarb 1998 im Alter von 87 Jahren.
Wir hatten das Glück und sind dankbar, dass wir ihn kennenlernen durften, und er unser menschliches und meisterliches Vorbild geworden ist.
Heinrich Jansen lebte und vermittelte uns ein Verständnis von Meisterschaft, auf das wir stolz sind, und hoffen, sein Andenken würdig zu vertreten.
Ihm zu Ehren trägt unsere Gruppe seinen Namen.